Am 24. Okt. 2024 fand die sehr berührende Gedenkfahrt der Brucker nach Hainburg und Kittsee statt. Es waren auch einige Brucker aus Mauer dabei. In Hainburg ist ein ganz tolles, einige Male restauriertes Grabmal zur Erinnerung der im Jahr 1945 nach der Ausweisung verstorbenen Deutschen. Sie wurden damals in einem Massengrab begraben, Anzahl und Namen sind unbekannt. In Kittsee steht ein renoviertes Brucker Kreuz wenige Meter von der slowakischen Grenze. Im Juli 1945 haben ca. 1800 Brucker auf einem Feld vor der Grenze gelagert und wurden am nächsten Tag nach Österreich ausgewiesen. Sie marschierten dann nach Kittsee, Berg, Wolfsthal, Hainburg .. nach Wien und in die Welt (Deutschland, Schweden (mein Firmpate Hans..), Kanada… Meine Mutter war dabei und sie war sicher von diesen Erlebnissen traumatisiert. Schließlich hat sie doch mit ihrer Heimat Frieden geschlossen. Es ist wichtig, dass man seine Wurzeln nicht vergisst und auch immer wieder darauf hinweist, dass sich Flüchtende in ihrer neuen Heimat sehr gut integrieren können.
Regelmäßig gibt es noch Brucker Gedenktreffen. Siehe z. B. hier. Das 41. Treffen der Brucker – immer weniger Zeitzeugen – findet am 14. Juni 2025 in Stadlau statt.
Hören Sie bitte hier einen Podcast von Dipl. Ing. Hans Mittheisz über die Brucker:
Der 24.10. war ein sehr berührendes Erlebnis. Meine Mutter, meine Oma und mein Großvater haben den Weg nach Wien geschafft, meine Oma väterlicherseits schaffte Wien, aber starb 1946. Ich bin als Nachgeborener daher sehr interessiert daran, wo komme ich her. Ich habe mit lieben FreundInnen meinen Stammbaum bis 1760 geschafft. Es werden immer weniger Zeitzeugen – die Vertreibung war vor 79 Jahren!
Ich erinnere mich gerne und bin gerne am 12.12. um 15 Uhr in der Steingasse bei der Nikolofeier dabei – mit Grammelpogatschern aus der Slowakei. Ich treffe auch wieder meine Kusine Hedwig.
Sehr geehrter Herr Dipl.Ing. Mittheisz!
Hochachtung und grosse Bewunderung meinerseits, dass Sie das Geschehene nicht vergessen lassen und das Gedenken weiter zelebrieren und hochhalten. Ich glaube, ich habe Ihre Mutter als Kind kennengelernt, kann mich sehr gut erinnern, habe die Dame als „Maurerin“ wahrgenommen und mir war aufgrund meines damaligen Alters die schwierige Vergangenheit natürlich keinerswegs bewusst. Ich war letzte Woche wieder einmal in Böhmen, auch auf den Spuren, in Gebäuden und Gegenden vertriebener Vorfahren. Auch ich hatte seit Jahren die Möglichkeit in unzähligen Gesprächen persönliche Erlebnisse und Gefühle der Geflüchteten geschildert zu bekommen, über das Schicksal der Menschen, aber auch vieles über das Land zu erfahren und habe jede Möglichkeit hierzu genutzt. Umsomehr ich selbst ab 1990, dh historisch entscheidender Zeit, jahrelang beruflich in Zentraleuropa tätig war und den Aufbau in neuer Freiheit in diesen Ländern miterlebt habe. Viel Freude und Enthusiasmus weiterhin für Ihre diesbezügliche Tätigkeit als wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung, aber auch zur Bewahrung im Gedächtnis für die Zukunft.
Mit freundlichen Grüssen
Mag. Robert Schmiedlehner