Wandern
Unser Wanderexperte, Herr Alexander Streiter, hat wieder eine sehr schöne und auch interessante Tour im Schönbrunner Schloßpark zusammengestellt: PLAN PDF
Wir fahren mit der U-Bahn-Linie U4 bis zur Station Schönbrunn und erreichen über den Aufgang die Grünbergstraße, der wir nach rechts folgen bis wir die Schönbrunner Schloßstraße an der Fußgängerampel überqueren. Wir behalten unsere Gehrichtung bei und wandern am Apothekertrakt des Schönbrunner Schloßensembles vorbei zum Meidlinger Tor, durch das wir den Bereich des Tagungszentrums Schönbrunn betreten.
Für eine Einkehr zu Beginn bietet sich hier das Restaurant Schönbrunner Stöckl an, das für seine k. u. k. Spezialitäten bekannt ist. Das Schloß Schönnbrunn wurde für den nachmaligen Kaiser Joseph I. nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach 1695–1700 erbaut und unter Kaiserin Maria Theresia 1743–1749 nach Plänen von Nikolaus Pacassi zu einem Residenzschloß umgestaltet. Schon 1779 wurde der Schloßpark der Bevölkerung zugänglich gemacht und er nimmt auch weiterhin die Stellung eines wichtigen Naherholungsgebietes ein. Wir wenden uns nach links und treten durch die Torgitteranlage des „Reichen Tores“. Hier wird uns die große Kunstfertigkeit hochbarocker Schmiedeeisenarbeit vor Augen geführt. Wir betreten damit das Areal des Schönbrunner Schloßparks und spazieren entlang der Schlosserallee geradeaus weiter bis wir den Obeliskbrunnen erreichen, eine beeindruckende, symbolhafte Anlage, die 1777 errichtet wurde. Wenn wir uns umwenden sehen wir, durch die Sicht- und Wegachse der Obeliskallee blickend, das große Meidlinger Najadenbassin (eine Najade ist eine Wassernymphe, eine Personifikation des Naturreichs) und den Haupttrakt des Schlosses. Wir gehen links durch die gärtnerisch bestens gepflegte Anlage in der Rustenallee weiter, passieren linker Hand die Quellenkammer Schöner Brunnen (renoviert 1969) und biegen bald darauf rechts in das Boskett (Lustwäldchen) mit dem Engelsbrunnen, den eine Replik einer beachtenswerten Renaissance-Brunnenschale ziert, die nach 1770 aus Schloß Neugebäude hierher verbracht wurde, ein. Im Heckensaal nebenan befindet sich das Brunnenhaus des Schönen Brunnens (Kaiserbrunnen), das 1771 errichtet wurde und eine liebreizende Quellnymphe (Egeria) beherbergt. Der Legende nach entdeckte Kaiser Matthias 1612 auf der Jagd diese Quelle, die der Schloßanlage ihren Namen geben sollte. Wir verlassen das Brunnenhaus nach rechts und halten, durch die Ruinenallee schreitend, auf das 1778 fertiggestellte romantische Ruinenbauwerk „Römische Ruine“ („Ruine von Karthago“) zu, dessen mächtiges Ensemble den Überresten eines antiken Tempels nachempfunden ist. Wir setzen unsere Wanderung rechts in der Rustenallee fort, bis wir rechter Hand und rechts neben einem Zugangsweg zur Taubenhausanlage einer prachtvollen doppelstämmigen Stiel-Eiche (Quercus robur) gewahr werden, die um 1750 gepflanzt wurde und deren Umfang etwa 7,30 m beträgt. Auf dem erwähnten Zugangsweg spazieren wir in das Boskett der Taubenhausanlage hinein, dessen Mittelpunkt das Taubenhaus, das um 1760 geschaffen wurde, bildet. Der anmutige, große Vogelkäfig beherbergt auch heute noch etliche Tauben. Wir machen uns auf den Weg zurück zur großen Stiel-Eiche, gehen dort rechts weiter bis wir links den Neptunbrunnen erblicken, auf den wir zuhalten. Der symbolträchtige Neptunbrunnen wurde 1780 vollendet. Im Mittelpunkt der Figurengruppe befindet sich Neptun, der als Meeresgott den erdbebenauslösenden Dreizack in der Hand hält. Unmittelbar hinter der Neptungruppe können wir unseren Blick über das Gr0ße Blumenparterre (ein Grundbestandteil aller barocken Gartenanlagen) schweifen lassen und Schloß Schönbrunn betrachten. Über einen der beiden Serpentinenwege gehen wir den Schönbrunner Berg hoch zur Gloriette, einem 1775 errichteten frühklassizistischen Arkadenbau, der die Krönung des Schönbrunner Schloßparks bildet. Das Flachdach dient als Aussichtsplattform und kann gegen ein Entgelt von 3,80 Euro über die linke Freitreppe betreten werden. Ein einzigartiger 360-Grad-Panoramablick beschert uns eine instruktive Rundsicht auf Leopoldsberg, Kahlenberg, Schloß Wilhelminenberg, Jubiläumswarte, Otto-Wagner-Kirche (Kirche am Steinhof), Erholungsgebiet Steinhof, Satzberg, Lainzer Tiergarten, Bierhäuselberg, Naturpark Föhrenberge, Hochanninger, Wohnpark Alterlaa, Wienerberg, Wasserturm Favoriten und Karlskirche. Im verglasten Mitteltrakt des Gebäudes befindet sich das Café Gloriette, welches uns zur verdienten Rast einlädt. Die Treppenabsätze, sowohl der linken als auch der rechten seitlichen Freitreppe sind von je zwei Trophäengruppen (Arrangements aus antikisierenden Helmen, Rüstungen, Schilden, Feldzeichen, Waffen, Kränzen) gesäumt. Über dem Mitteltrakt balanciert ein Reichsadler mit Lorbeerkranz auf einer Weltkugel. Zu seiner Rechten und Linken sind Waffentrophäengruppen aufgerichtet. Diese kriegerischen Elemente des Bauwerkes sollten an den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) gemahnen. Wir halten uns rechts und lustwandeln durch die verlängerte Glorietteallee bis wir linker Hand das Gehege der sanftmütigen Emus (große, flugunfähige australische Laufvögel) erreichen. Wenn wir hier an der Wegkreuzung links einbiegen können wir einen Abstecher zum „Hietzinger Prominentenfriedhof“ unternehmen. Zu diesem Behufe folgen wir dem Weg, kommen rechter Hand am Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) vorbei und erreichen kurz darauf das Meiereitor (Tirolertor) der Schönbrunner Schloßanlage. Wenn wir uns hier weiterhin links halten gehen wir, nun außerhalb des Schloßparks, linker Hand an der ehemaligen Kammermeierei (Molkerei) der Kaiserin Elisabeth vorbei und erreichen im Zuge des Seckendorff-Gudent-Weges das Eingangstor Nr. 4 des Hietzinger Friedhofs, auf dem eine lange Reihe illustrer und auch schillernder Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Es sei an dieser Stelle eine Auswahl gebracht:
Gruppe 5, Nr. 120: Anton Hanak (1875–1934), Bildhauer des Monumentalen. Nr. 194: Gustav Klimt (1862–1918), bedeutender Maler und Graphiker. Gruppe 12, Nr. 71: Viktor Léon (eigentlich Hirschfeld, 1860–1943), Schriftsteller, Dramaturg und Librettist. Gruppe 13, Nr. 107: Franz Grillparzer (1791–1872), klassischer Dichter und Dramatiker. Nr. 131: Otto Wagner (1841–1918), bedeutender Jugendstil-Architekt. Gruppe 16, Nr. 14D: Kolo (Kolomann) Moser (1868–1918), Maler, Graphiker, Kunstgewerbler. Nr. 35E: Heinz Conrads (1913–1986), Schauspieler, Conférencier, Wienerlied-Interpret. Gruppe 17, Nr. 18A: Robert Hochner (1945–2001), Nachrichtenjournalist und Fernsehmoderator. Gruppe 19, Nr. 26: Carl Auer Freiherr von Welsbach (1858–1929), Chemiker, Erfinder des Gasglühlichts (1891) und der elektrischen Osram-Metallfaden-Glühlampe. Nr. 108: Katharina Schratt (1853–1940), Hofburgschauspielerin, „liebe, gute Freundin“ Kaiser Franz Josephs. Gruppe 22, Nr. 17: Anna Nahowski (1860–1931), langjährige Geliebte Kaiser Franz Josephs. Gruppe 27, Nr. 11: Engelbert Dollfuß (1892–1934), 1932–1934 tragischer Bundeskanzler. Gruppe 30, Nr. 23: Alexander Lernet-Holenia (1897–1976), Erzähler, Lyriker, Essayist. Gruppe 37, R1/1: Feldmarschall Franz Graf Conrad von Hötzendorf (1852–1925), Militärtaktiker und Reformer der k. u. k. Armee, Chef des Generalstabes von 1906–1911 und von 1912–1917. Gruppe 44, Nr. 49A: Ingrid Leodolter (1919–1986), Gesundheitsministerin von 1971–1979. Gruppe 49, Nr. 24F: Alban Berg (1885–1935), als Komponist Vertreter der Zwölftonmusik. Gruppe 60, R7/18: Gottfried von Einem (1918–1996), bedeutender Komponist. Gruppe 63, R3/7: Gerhard Hanappi (1929–1980), Fußballspieler und Architekt des Weststadions. Gruppe 66, R19/5: Major Karl Biedermann (1890–1945), 1934 Heimwehrkommandant, später Kommandeur des Wehrmachtsstreifendienstes Groß-Wien im Wehrkreis XVII, zuletzt Widerstandskämpfer.
Ein Spaziergang über den Friedhof erweist sich als Gang durch die österreichische Geschichte. Ein instruktiver Lageplan des Friedhofs ist in der Friedhofsverwaltung (Tor Nr. 2, Maxingstraße 15) zur freien Entnahme aufgelegt. Wir kehren zur Wegkreuzung beim Emu-Gehege zurück und wenden uns nach links – wenn wir auf den Abstecher zum Friedhof verzichtet haben gehen wir geradeaus weiter – um gleich darauf das rustikale Gasthaus Tirolergarten zu erreichen, wo wir uns mit Tiroler Leckerbissen und Grillspezialitäten stärken können. Hier befindet sich auch ein Eingang zum beliebten Tiergarten, dem wir einen Besuch abstatten können. Wir bleiben unserer Gehrichtung treu, wandern linker Hand am ehemaligen Spielhaus des Kronprinzen Rudolf vorbei und schlendern hinunter zum Botanischen Garten, der in den Jahren 1828–1848 als englischer Landschaftsgarten angelegt wurde und viele seltene Gehölze beherbergt, die beschriftet und somit kenntlich gemacht sind. Wir durchmessen den Landschaftsgarten und gelangen zum Denkmal für Kaiser Franz I. Stephan, den vielgeliebten Gemahl der Kaiserin Maria Theresia, welches sich vis-à-vis vom überaus schönen und eleganten Palmenhaus befindet. Das große Gewächshaus aus Eisen und Stahl, eine Architekturleistung des Späthistorismus, wurde 1882 von Kaiser Franz Joseph eröffnet, ist 113 m lang, an seiner höchsten Stelle 28 m hoch und verfügt in seinem Inneren über drei unterschiedliche Klimazonen. Wir können sowohl das Palmenhaus als auch das nahe gelegene Sonnenuhrhaus, das als Wüstenhaus Pflanzen und Tiere dreier Trockenlebensräume zeigt, besichtigen. Wir umrunden das Palmenhaus und gelangen zum südlich des Palmenhauses gelegenen, schmucken Japanischen Garten, der eine gärtnerische fernöstliche Kostbarkeit darstellt. Wir gehen links weiter und erreichen die Rustenallee. Wenn wir nach rechts blicken sehen wir den achteckigen Kaiserpavillon, ein Lieblingsort des Kaiserpaares Maria Theresia und Franz I. Stephan, der sich im Bereich des Tiergartengeländes befindet. Geradeaus geht es weiter und alsbald verlassen wird die Rustenallee nach links um das Boskett des Sequoiensterns (Sequoia = Mammutbaum) zu betreten, dem eine Gruppe von drei Mammutbäumen seinen unverwechselbaren Charme verleiht. Wir treten auf die Hietzinger Glorietteallee hinaus und halten uns rechts bis wir wieder die Rustenallee erreichen. Wenn wir einen Blick nach links werfen sehen wir das Hietzinger Najadenbassin und können die Schloßfassade ausmachen. In der Rustenallee schreiten wir geradeaus weiter, bis wir linker Hand der Statue der Jagdgöttin Diana gewahr werden, die den Eckpunkt eines 1770 entstandenen, siebenheckigen, als Fächer bezeichneten, Bosketts bildet. Wir durchqueren das Boskett und halten auf die gegenüberliegende Statue des Sonnengottes Apoll zu, die sich im Boskett „Beim Schützen“ befindet. Kurz vor Erreichen der Statue schwenken wir links in einen Weg ein, der uns, parallel zur Tiergartenallee, ins sechseckige Baumboskett des lieblichen Maroniwäldchens führt. Wir verlassen die Maronibäume und spazieren rechts ins Rosarium hinein. Der Rosengarten, der sich in einem großen ovalen Gartenraum befindet, wurde 1914 angelegt. Hier blühen 5.880 Rosenstöcke in 100 Sorten. Wir halten Ausschau nach dem großen Hietzinger Najadenbassin, bewegen uns auf dieses zu und wandern solange geradeaus weiter, bis wir das Große Parterre erreichen. Wenn wir uns hier rechts halten können wir dem Irrgarten, der unter Würdigung des historischen Vorbildes neu angelegt und 1999 wiedereröffnet wurde, einen Besuch abstatten. Ansonsten wenden wir uns nach links und biegen unmittelbar vor dem letzten Rabattenpaar (die Rabatte = Beet mit Zierpflanzen) des Großen Parterres links ab, um alsbald, im Kreuzungsbereich von Tiergartenallee und Finsterer Allee, rechts in das allerliebste Boskett „Beim Fischbassin“ hineinzugehen. Unsere Gehrichtung beibehaltend verlassen wir das entzückende Fischbassin. Wir queren die Lichte Allee und spazieren geradewegs in den Hietzinger Kammergarten hinein, der unmittelbar an die Westseite des Schlosses anschließt. Die Kammergärten waren bis zum Ende der Habsburgermonarchie im November 1918 die einzigen Privatgärten der kaiserlichen Familie auf dem gestalteten Gelände des Schönbrunner Gartens und der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Unser Weg führt uns linker Hand durch die Parterrefelder des Hietzinger Kammergartens, anschließend wandern wir, die eingeschlagene Gehrichtung beibehaltend, durch den großen Kastaniensaal, wo uns ein Wasserbassin auffällt, sodann geht es durch den ovalen und hierauf durch den runden Kastaniensaal. Sobald wir beim Reitschulgarten, der keine barocken Gestaltungselemente aufweist angelangt sind, verlassen wir die Gartenanlagen nach rechts und treten durch ein kleines Tor auf die Hietzinger Fahrstraße hinaus. Wir gehen die Straße rechts entlang bis wir nach etwa 68 m linker Hand das Naturdenkmal Nr. 110, einen chinesischen Ginkobaum (Ginko biloba), bemerken. Wir erfreuen uns an dem über 237 Jahre alten Baum und kehren zum Reitschulgarten, einem ehemaligen Reitplatz, zurück. Wir durchqueren den anmutigen Reitschulgarten unserer vorherigen Gehrichtung gemäß und treten auf die Kastanienallee hinaus. Vis-à-vis befindet sich die Dreieckwiese. Wir gehen aber links weiter, überqueren die Lichte Allee und spazieren in die rechts gelegene Postwiese hinein, die wir wiederum unserer vorherigen Gehrichtung gemäß durchschreiten um sie, dort, wo sie endet, nach links zu verlassen. So gelangen wir in die Finstere Allee, die wir nach rechts weitergehen um gleich darauf die Parkanlage durch das Hietzinger Tor zu verlassen. Wir halten uns nun links, gehen an der Hietzinger Kirche, am Bronzestandbild für Kaiser Maximilian von Mexiko und an den zwei prachtvollen Platanen vorbei, biegen links in die Maxingstraße ein und gehen vor bis zur Hausnummer Maxingstraße 7, wo wir, zur abschließenden Einkehr, im Maxingstüberl, ehemals Stammlokal von Johann Strauß, Egon Schiele und Gustav Klimt und nach wie vor Künstlertreff, den Spezialitäten des Hauses zusprechen können bevor wir uns zur nahe gelegenen Station Hietzing der U-Bahn-Linie U4 begeben um unsere Heimreise anzutreten.
Nachtrag: Unweit der U-Bahn-Station Hietzing, befindet sich der ehemalige „Pavillon des k. u. k. Allerhöchsten Hofes“ (Otto-Wagner-Hofpavillon Hietzing) der ehemaligen Wiener Stadtbahn, der dem Kaiser und seinem Gefolge als Ein- und Ausstiegsstelle diente. Das 1899 fertiggestellte Stationsgebäude ist eine Architektenleistung Otto Wagners und stellt ein Juwel des Wiener Jugendstils dar. Der Hofpavillon ist heute eine Außenstelle des Wien Museums und kann an Wochenenden besichtigt werden. Ein Aufzug vom Bahnsteig in Fahrtrichtung Heiligenstadt führt direkt zu dem an der stark befahrenen Schönbrunner Schloßstraße gelegenen Zugangsweg.
Gehzeit: etwa 4 Stunden – für die Besichtigung des Friedhofes sind gut und gerne 2 Stunden zusätzlich zu veranschlagen.
Mauer ist auch beim Stadtwanderweg 6 eingebunden, dieser Weg führt als ausgedehnter Waldspaziergang von Rodaun über den Zugberg und die Wiener Hütte zum Maurer Wald. Der Stadtwanderweg 6 ist ca 12.5 km lang und man geht ca 4 – 4,5 Stunden. Interessant ist auch – in Wikipedia unter 1.7 Österreich beschriebene Planetenweg Wien . Er führt entlang der Mauer zum Lainzer Tiergarten. Die Runde um den Lainzer Tiergarten kann man auch in Mauer starten. Im Buch „Wandern im Wienerwald: Die 30 schönsten Wanderungen in und um Wien“ (von Peter Hiess und Helmuth Singer) gibt es es unter „Die Mauer für „arme Schlucker““ eine ausführliche Beschreibung zu Rund um den Lainzer Tiergarten. Diese Wanderung wird unter 12 beschrieben. Seit März 2018 gibt es auch eine eigene Website Wandern im Wienerwald
Es gibt auch weitere sehr schöne Wanderungen in Mauer und Umgebung. Herr Alexander Streiter hat diese begangen, beschrieben und in www.mauer.at verfügbar gemacht. Es sind derzeit 4 Wanderungen beschrieben und mit pdf-Ausdruck verfügbar , die Wanderung In den Föhrenbergen haben die Herren Peter Hiess und Helmuth Singer zur Verfügung gestellt:
Weinwandern in Mauer: eine tolle Rundwanderung in Mauer und in Kalksburg durch die Rieden, von denen der ausgezeichnete Maurer Wein stammt, wurde als Maurer Weinwanderweg (MWWW).beschriebenFür die ca 6,5 km braucht man etwa 2 Stunden. Am 5. 11. 2016 fand der 1. Maurer Weinwandertag statt. Er war ein großer Erfolg, auch Herr BV Bischof wanderte mit. Der 2. Maurer Weinwandertag fand am 24. Juni 2017 statt. Der 3. Maurer Weinwandertag war am Sonntag, den 24. Juni 2018. Der 4. Maurer Weinwandertag fand am 12. Mai 2019 (Muttertag!) statt – die Gehrichtung wurde geändert!. Der 5. Maurer Weinwandertag fiel leider Corona zum Opfer. Mauer ist aber seit 2020 bei den Wiener Weinwandertagen dabei. Leider hat Corona das Weinwandern verhindert. Erst 2022 war Mauer als Route 4 (4,6 km lang) dabei.
Eine Weinwanderung in Mauer ist auch unter „Die kleine Wiener Weinidylle“ in Weinwandern zu finden.
Wanderung im Grenzgebiet zwischen Kalk- und Sandstein-Wienerwald Beschreibung
Rund um Breitenfurt sehr schöne lange Wanderung vom Liesinger Bahnhof weg, ca 6 Stunden: Beschreibung
In den Föhrenbergen Beschreibung (Wanderung 17 aus „Die 30 schönsten Wanderungen…)
Der UNESCO-Biosphärenpark Wienerwald ist eine Modellregion für nachhaltiges Leben und Wirtschaften. Es wurden bisher 3 empfehlenswerte Wanderbücher zur Verfügung gestellt: Natur, Wandern und Genuss (81 Seiten) und 10 Jahre – 10 Routen (15 Seiten, 10 Rundwanderwege) und auch seit September 2018 Natur, Wandern und Genuss II (82 Seiten). Der Biosphärenpark Wienerwald beinhaltet 15 Naturschutzgebiete und 4 Naturparks. Auf einer Fläche von 1.050 km2 leben annähernd 815000 Menschen in einer Entwicklungsregion, die 51 Nierderösterreichische Gemeinden und 7 Wiener Gemeinebezirke umfasst.
Interessant ist auch Österreichs Wanderatlas für Menschen mit Diabetes und Übergewicht.
Unser Wanderexperte, Herr Alexander Streiter, hat wieder eine sehr schöne und auch interessante Tour zusammengestellt: PLAN PDF
Wir fahren mit der U-Bahn-Linie U4 bis zur Station Schönbrunn und erreichen über den Aufgang die Grünbergstraße, der wir nach rechts folgen bis wir die Schönbrunner Schloßstraße an der Fußgängerampel überqueren. Wir behalten unsere Gehrichtung bei und wandern am Apothekertrakt des Schönbrunner Schloßensembles vorbei zum Meidlinger Tor, durch das wir den Bereich des Tagungszentrums Schönbrunn betreten.
Weiterlesen: Ein Spaziergang durch den Schönbrunner Schlosspark
Die Mauer für „arme Schlucker“
Rund um den Lainzer Tiergarten
Die Mauer um den berühmten Naturpark ist das bestimmende Element dieser Tour, die über weite Etappen „an der Wand lang“ verläuft. Über die Mauer hinweg bieten sich interessante Blicke auf die üppige Vegetation des Naturschutzgebiets. Die längste Tour dieses Führers ist für Wanderer geeignet, die gern kilometerweit märchenhafte Waldgebiete durchstreifen.
WEGVERLAUF: Rundwanderung. Hütteldorf (U-Bahn) – Betriebsumkehr der Autobahnmeisterei (1 Std.) – Laaber Tor (1 ¼ Std.) – Schießstätte (1 Std.) – Zur Wildsau (1 Std.) – Hütteldorf (45 Min.)
VARIANTE 1: Hütteldorf (U-Bahn) – Rohrhaus (1 ¼ Std.) – Hirschgstemm (30 Min.) – Laaber Tor (30 Min.)
VARIANTE 2: Laaber Tor – Hirschgstemm (30 Min.) – Hubertuswarte (15 Min.) – Rohrhaus (15 Min.) – Nikolaitor/Hütteldorf (1 Std.).
Die Varianten sind nur während der Öffnungszeiten des Tiergartens begehbar (Anfang Februar bis Anfang November).
DAUER: Bei einem Gehtempo von 5 km/h etwa 5 Std., Varianten 4 bis 5 Std.
LÄNGE: Start U-Bahn: 24,5 km, Variante 1: 23 km, Variante 2: 20,5 km; Start Nikolaitor: 23,5 km, Variante 1: 22 km, Variante 2: 19 km
SCHWIERIGKEITSGRAD: Aufgrund der Länge und der nur spärlich vorhandenen Einkehrmöglichkeiten – das erste Lokal wird erst nach 16 km erreicht – ist diese Tour nur für geübte Wanderer ein Genuss.
WEGMARKIERUNGEN: Rot-Weiß-Rot mit „44“, braune Tafeln „Rund um den Lainzer Tiergarten“; auf den Varianten hölzerne Pfeiltafeln
EINKEHRMÖGLICHKEITEN: Gasthaus zur Schießstätte (Mi und Do Ruhetag, im Winter nur am Wochenende geöffnet), Gasthaus Lindwurm (Fr Ruhetag), Heurigenschenke „Zur Wildsau“ (im Sommer kein Ruhetag); auf den Varianten: Hirschgstemm (Mo Ruhetag) und Rohrhaus (kein Ruhetag).
ANFAHRT: • Mit der U-Bahn-Linie 4 bis zur Endstelle Hütteldorf; über den Ausgang Hadikgasse und den Hackinger Steg den Wienfluss zum 13. Bezirk hin überqueren; dann nach rechts die Promenade neben der Westeinfahrt bis zur Stampfergasse (ca. 500 m), durch diese in die Auhofstraße; dort nach rechts bis zur Nikolausgasse, die zum Nikolaitor führt.
- Mit dem Auto über die Wiener Westausfahrt Richtung A1; kurz nach Unterquerung von U-Bahn-Brücke und Hackinger Steg nach links über die Hütteldorfer Brücke in den 13. Bezirk abbiegen (letzte Abbiegemöglichkeit vor der Autobahn!). Die kurze Rußpekgasse mündet in die Auhofstraße, in die rechts einzubiegen ist, um nach 400 m die Nikolausgasse erreichen zu können, die direkt zum Nikolaitor und in die Himmelhofgasse führt, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen.
HINWEIS: Die naturbelassenen Wegpassagen (ca. die Hälfte der Distanz) sind nach Niederschlägen oft recht rutschig und morastig, so dass sich die Wanderung eher während längerer Trockenperioden empfiehlt.
DER WANDERWEG
Variante 1: Wer sich den mühsameren Teil dieser Wanderung ersparen und stattdessen durch den Lainzer Tiergarten spazieren will, betritt den Biosphärenpark gleich durch das Nikolaitor und durchquert ihn dann – in umgekehrter Reihenfolge gegenüber der Variante 2 – über die Stationen Rohrhaus – Hubertuswarte – Hirschgstemm – Dianator bis zum Laaber Tor; danach setzt man die Route außerhalb der Tiergartenmauer fort.
Vor dem Nikolaitor des Lainzer Tiergartens wenden wir uns durch die verlängerte Himmelhofgasse Richtung stadtauswärts. Der erste Abschnitt der Wanderung verläuft neben der leider äußerst lärmigen Wiener Westeinfahrt, ist aber von herrlichen Kastanien gesäumt. Wir passieren im Zuge der Hofjagdstraße das Umspannwerk Wien-West in Auhof. Die Tiergartenmauer tritt in diesem Bereich hinter die Anlage und eine Kleingartensiedlung zurück, wird aber nach dem Forsthaus Auhof beim Pulverstampftor wieder erreicht. Wir gehen hinter einer verlassenen Tankstelle, dem Hotel „Lenas West“ und dem anliegenden Parkplatz vorbei und unterqueren gut 500 m danach die Westautobahn, womit wir den Nahbereich der Mauer für etwa 2 km verlassen.
Nach einem Wildschutzzaun und einem Gittertor biegen wir im Bezirksteil Weidlingau autobahnseitig links ab. Wir durchschreiten ein lichtes Waldstück; nach dem nächsten Kreuzungspunkt überqueren wir eine Schneise unter Hochspannungsleitungen und bewegen uns im nächsten Waldstück leicht bergauf. Hier sind rechts hinter Sträuchern Mauerreste zu erkennen, die daran erinnern, dass dieses Gelände vor dem Autobahnbau Teil des Lainzer Tiergartens war. Bei der Adresse Leischinggasse 4 treten wir schließlich aus dem Wald. Wir halten uns links auf dem leicht ansteigenden Fahrweg der verlängerten Gasse und passieren dann freies Gelände grob im Verlauf der Stromleitungen, bis wir zu einem Wildschutztor vor der Betriebsumkehr der Straßenmeisterei gelangen, wo wir auf einer Brücke die Westautobahn überqueren (1 Std.).
Der Pfad (Nr. 44) zweigt nun nach links (Richtung „Dreihufeisenberg/Laab“) ab. Wir gehen durch ein schmales Zauntor und dann die nächsten Kilometer nahe an der Tiergartenmauer entlang, die gleichzeitig die Wiener Stadtgrenze darstellt. Nach der lang gestreckten Glasgrabenwiese dringen wir in urwüchsigen Laubwald ein und nehmen den recht anspruchsvollen Aufstieg zum höchsten Punkt des Lainzer Tiergartens in Angriff. Am Ende der beträchtlichen Steigung befindet sich die Selbstkontrolle Dreihufeisenberg des Sternwanderwegs 44 in 518 m Höhe.
Den Gipfel selbst erreichen wir allerdings erst 700 m danach, und zwar an jener Stelle, wo die Mauer scharf nach links abknickt. Der folgende gemütliche Abschnitt bietet etwas Erholung von der vorangegangenen Strapaze: Wir marschieren unter freiem Himmel auf einer breiten Forststraße (Sulzwiesenstraße) in Serpentinen sanft bergab und verlassen dabei wieder den Nahbereich der Mauer. An der nächsten Wegkreuzung wählen wir den talwärts führenden Ast; bei der folgenden T-förmigen Kreuzung halten wir uns links. Etwa 500 m weiter kommen wir zum Laaber Tor oder Dianator, das 1966 errichtet wurde, als – zum Ausgleich für die Flächenverluste durch den Autobahnbau – ein Teil des Gemeindegebiets von Laab im Walde dem Tiergarten eingegliedert wurde (2 ¼ Std.).
Abkürzung: Vom Laaber Tor abgewendet geht man ins Zentrum von Laab und von dort weiter zur Autobusstation „Friedhof“, von der aus eine Verbindung zum Bahnhof Liesing besteht.
Variante 2: Durch das Laaber Tor betreten wir den Tiergarten (Öffnungszeiten beachten! – siehe „Ein letztes Stück ,Urwald‘“). Auf der Asphaltstraße passieren wir das Alte Dianator – das bis 1966 als Eingang diente – mit dem dortigen Jagdhaus und erreichen bald die Gaststätte Hirschgstemm, die für ihre Wildspezialitäten bekannt ist.
Von hier aus wählen wir den Weg Richtung „Rohrhaus“ und verlassen die Straße, um den 508 m hohen Kaltbründlberg zu ersteigen. Von der Hubertuswarte auf dem Gipfel können wir einen schönen Rundblick genießen. Der Abstieg bringt uns dann zum Rohrhaus, einer weiteren beliebten Einkehrmöglichkeit. In den Gastgarten können sich gelegentlich auch Wildschweine verirren.
Wir bleiben auf den Naturwegen und schlagen die Richtung zum „Wienerblick“ ein. Nach ca. 1 km weist eine Tafel nach rechts zu eben diesem Aussichtspunkt auf der Baderwiese, der einen herrlichen Panoramablick auf Wien eröffnet. 2002 stattete das japanische Kaiserpaar dem Lainzer Tiergarten einen Besuch ab; der Tenno-Kogo-Stein auf der Baderwiese erinnert bis heute an dieses Ereignis. Links und recht des Denkmals wurden japanische Lärchen gepflanzt.
Anschließend setzen wir unsere Wanderung auf dem nun wieder bergab führenden Hauptweg fort, gehen aber nicht zum (geschlossenen) Adolfstor, sondern halten auf das Nikolaitor zu. Nach einer letzten kurzen Steigung auf dem Hagenberg senkt sich der geschotterte Weg zum Wiental hin. An der Sankt-Nikolai-Kapelle aus dem 13. Jh. vorbei gelangen wir schließlich zum Nikolaitor und damit zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
(Fortsetzung nach Variante 1) Der Abschnitt nach dem Laaber Tor (Mauerwaldstraße der Österreichischen Bundesforste) verläuft durch einen Mischwald aus Buchen, Eichen und einzelnen Föhren und ist eindeutig markiert. Bei einem Sendemasten knickt der Weg nach links zum Gütenbachtor ab (Pappelteichstrecke für Biker). Wir erreichen bald eine Senke, in der wir die durch weiße Markierungssteine gekennzeichnete Trasse der 2. Wiener Hochquellenwasserleitung queren. Bald darauf schwenkt der Weg wieder zur Mauer hin (Station Neptun des Planetenwegs), die nach zwei Holzstegen einen deutlichen Linksknick macht. Dieser Abschnitt auf feuchtem Waldboden ist in Teilen neu angelegt und aufgeschüttet, doch ansonsten fast immer von Mountainbikes zerfurcht, schlammig und nur unter Schwierigkeiten begehbar. Nun geht es ein Stück leicht bergauf; wenn die Mauer etwas zurücktritt, verflacht der Anstieg und wir treten aus dem Dorotheerwald auf eine langgestreckte Wiesenfläche, die wir überqueren.
Beim nächsten Unterstand mit Kontrollstelle gelangen wir wieder zur Mauer, neben der wir die nächsten zehn Minuten entlanggehen, bis wir auf den Parkplatz vor dem Gütenbachtor gelangen. Wir wandern auf der asphaltierten Gütenbachstraße weiter. Nach dem Haus Nr. 624 an der linken Straßenseite dehnt sich eine südhängende Wiese aus, über die wir zum Wald hin aufsteigen. Am Waldrand finden wir einen steinigen Weg, der wieder von weißen Markierungssteinen begleitet wird und in einer Schneise an einem Wasserbehälter der Hochquellenwasserleitung vorbeiläuft. Bald danach dringen wir in einen dichten Eichenhain ein, durch den wir leicht bergan das erste Lokal an der Strecke erreichen: das Gasthaus Schießstätte, in dessen Garten wir eine Rast einlegen können, um uns zu erfrischen (3 ¼ Std.).
An einem Gedenkstein vorbei, der an Dr. Josef Bayer (1882–1931) – einen ehemaligen Direktor des Naturhistorischen Museums in Wien – erinnert, setzen wir die Wanderung auf einem zunächst markierungslosen Pfad fort. Wenn wir einen breiteren Weg erreichen, gehen wir auf diesem nach links und gelangen so wieder zur Mauer, der wir wieder nach rechts folgen. Nach fast 1 km erreichen wir den Ausgangspunkt des Maurer Planetenwegs (Sonne) und passieren einen Parkplatz am Ende der Wittgensteinstraße und das Wasserreservoir der 2. Hochquellenleitung. Wir wenden uns nach links in die erste Quergasse (Modl-Toman-Gasse) und spazieren auf deren Verlängerung über die stark abfallende Treumanngasse in die Lainzerbachstraße und zum Lainzer Tor.
Abkürzung: Vor dem Lainzer Tor befindet sich die Endstelle der Buslinie 55A. Von hier aus kann man zur Speisinger Straße fahren, wo es einen Anschluss der Straßenbahnlinie 60 in Richtung Hietzing/U-Bahn gibt.
Vom Tor abgewendet kommen wir in die Hermesstraße, die wir aber gleich nach dem Haus Nr. 68 über eine schmale Treppe linker Hand zum Kleinen Ring hin verlassen. Diesem folgen wir nach links und gelangen so zwischen den Häusern der Siedlung Friedensstadt zur Jenbachgasse, in die wir links einbiegen. Nach dem letzten Haus der Gasse gehen wir durch ein Gittertor, durchqueren kurz einen Teil des Hörndlwalds und stoßen am gegenüberliegenden Eingang auf das obere Ende der Josef-Lister-Gasse, die wir gleich wieder nach links verlassen. Anschließend marschieren wir auf einem überwiegend asphaltierten Weg zwischen der Tiergartenmauer und einer Kleingartensiedlung dahin, der uns zum Sankt-Veiter-Tor bringt.
Abkürzung: Wer die Wanderung hier beenden will, geht vom Sankt-Veiter-Tor 100 m zur Wendestelle der Buslinie 54A. Der Bus fährt zur U4-Station Ober-Sankt-Veit.
200 m weiter senkt sich der Weg stark zu einer Maueröffnung und einem davor liegenden Steg. Danach führt ein unscheinbarer Pfad nach rechts, wo wir nach 50 m das Gasthaus Lindwurm erreichen und dort erneut rasten können. Nach diesem Abstecher kehren wir zur Mauer zurück, an der sich unsere Route fortsetzt. Nach weiteren 400 m bietet sich mit der Heurigenschenke „Zur Wildsau“ eine weitere Einkehrmöglichkeit, von deren Garten ein wunderbarer Blick auf Wien möglich ist (4 ¼ Std.).
Unmittelbar nach dem Lokalparkplatz kommen wir an einigen Neubauten vorbei. Nachdem wir einem Linksknick der Mauer gefolgt sind und einen weiteren Steg überquert haben, können wir uns entscheiden, ob wir an der Mauer bleiben oder mehr rechts eine Wiese entlanggehen wollen, um uns einen Rundblick auf die westlichen Bezirksteile Wiens zu gönnen. Danach verläuft der Weg wieder direkt neben der Mauer und am oberen Rand von Kleingartensiedlungen entlang, bis wir zum (geschlossenen) Adolfstor kommen.
Nach dem Tor folgt ein letzter – steiler, aber kurzer – Anstieg auf engen Serpentinen zum innerhalb der Mauer gelegenen Hagenberg (406 m) hin. Nach dem höchsten Punkt gelangen wir bald an den Rand der Himmelhofwiese. Kurz darauf erreichen wir den Mast der Sendeanlage Himmelhof. Von hier aus können wir wieder das herrliche Panorama der Wienerstadt auf uns wirken lassen, ehe wir uns an den Abstieg über die 428 Stufen der Markwardstiege am Ende des Carolawegs wagen. Wir landen in der Himmelhofgasse, bleiben an der Mauer und stehen nach ca. 400 m wieder vor dem Nikolaitor (5 Std.).
Wer direkt zur U-Bahn will, geht nach der Markwardstiege rechts die Erzbischofgasse weiter und benützt den Abgang bzw. weitere Stufen der Lilienberggasse. Nach Querung der Auhofstraße erreichen wir den Hackinger Steg, der zur U-Bahn-Station Hütteldorf führt.
Ein letztes Stück „Urwald“
Ein „Auhof“ – so der frühere Name des heutigen Lainzer Tiergartens – wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt. Schon damals wurden seine Waldungen als Jagdgebiet genützt; auch über die Einrichtung von Schwarz- und Rotwildgehegen wurde berichtet. Seit 1457 ist die Existenz eines „Tier- und Saugartens“ zu Laab im Walde erwiesen. Mitte des 16. Jh.s wurde der Auhof zum kaiserlichen Hofjagdgebiet ernannt und später mit einem Holzzaun eingegrenzt.
Unter Kaiser Josef II. sollte eine Mauer den Zaun ersetzen – unter anderem, um die umliegenden Bauernhöfe vor umherstreifenden Wildtieren zu schützen. Der Bauauftrag wurde öffentlich ausgeschrieben. Das Offert des Maurers Philipp Schlucker (1747–1820) für die extrem lange Mauer (Johann Nestroy nannte sie scherzhaft „das Junge der chinesischen Mauer“) war mit einem Sechstel des von den Stadtbaumeistern veranschlagten Preises so verblüffend günstig, dass man allgemein annahm, der Mann habe sich verkalkuliert. Schlucker wurde vom Kaiser mit der Aufgabe betraut und errichtete von 1782 bis 1787 mit Freunden eine 24 km lange Ziegelmauer. Das Volk glaubte, dass sich der „arme Schlucker“ durch diesen Auftrag an den Bettelstab bringen würde, woraus sich die heute noch übliche Bezeichnung für einen wenig begüterten Menschen ableitet. Trotz aller Unkenrufe führte Schlucker die Arbeit zur Zufriedenheit des Herrschers aus, der den Maurer dafür sogar ein Stück Land schenkte und ihn auf Dauer in seine Dienste nahm.
In den Jahren 1882 bis 1886 erfolgte im Tiergartenareal der Bau der Hermesvilla, eines Schlösschens für Kaiserin Elisabeth, das von Carl Hasenauer entworfen wurde. Heute befindet sich in dem nach 1945 stilgerecht restaurierten Gebäude ein Café-Restaurant (Mo Ruhetag); außerdem werden hier vom Historischen Museum der Stadt Wien (das seit einigen Jahren den bindestrichlosen Namen „Wien Museum“ trägt) regelmäßig Sonderausstellungen veranstaltet.
Nach dem Ersten Weltkrieg kam der Naturpark in den Besitz der öffentlichen Hand und wurde 1919 allgemein zugänglich gemacht. 1937 erwarb die Gemeinde Wien den Lainzer Tiergarten und erklärte ihn 1941 zum nun einzigen Naturschutzgebiet der Bundeshauptstadt. Seit 1974 ist der Eintritt in das etwa 25 Quadratkilometer umfassende Areal kostenlos.
Den Besuchern des Geländes stehen 80 km Wanderwege, zahlreiche Kinderspielplätze und Lagerwiesen zur Verfügung. Eine besondere Attraktion für Jung und Alt sind die vielen Tiere, denen der Naturpark seinen Namen verdankt. Einige von ihnen werden in Gehegen gehalten – in der Nähe des Lainzer Tors kann man Damhirsche, Mufflons, Wildpferde und Auerochsen bestaunen –, andere tummeln sich auf freier Wildbahn. Aufmerksame und ruhige Spaziergänger treffen immer wieder auf Hirsche, Rehe und Wildschweine. Letztere sind zwar bei Landwirten als Schädlinge gefürchtet, lockern im Lainzer Tiergarten jedoch durch ihre „Wühlarbeit“ den Boden auf und verbreiten die Samen von Waldpflanzen.
Leider ist der 2500 Hektar große Biosphärenpark Lainzer Tiergarten aber kein Paradies für Tiere. Die Wilddichte ist dank aktiver Anfütterung viel zu hoch, und der Spaziergänger ahnt beim Anblick der vielen Wildgatter und Hochsitze schon, was hier los ist: 1400 der Tiere werden hier jährlich einzeln oder im Rahmen von Treibjagden geschossen. Dass der Park wegen „Winterruhe“ für Pflanzen und Tiere monatelang geschlossen bleibt, ist nicht mehr als ein Vorwand – in dieser Zeit richtet die Wiener Magistratsabteilung 49 ihre jährlichen Großjagden aus, bei der viele Wildtiere zum Teil qualvoll ums Leben kommen.
Die urwüchsige Vegetation des Naturschutzgebiets zeichnet sich durch prächtige, weitgehend naturbelassene Buchen- und Eichenbestände aus. Im Bereich des Johannser Kogels läuft zudem seit den Siebzigerjahren ein Forschungsprojekt, das vorsieht, ein bestimmtes (eingezäuntes) Areal völlig der Natur zu überlassen. In diesem Stück „Urwald“ können die Wissenschaftler Flora und Fauna – abgesehen von allgemeinen Umwelteinflüssen vom Menschen ungestört – beobachten.
Öffnungszeiten des Lainzer Tiergartens: Das gesamte Areal ist von Anfang Februar bis ca. Allerheiligen täglich ab 8 Uhr bis zum Einbruch der Dämmerung (spätestens 21 Uhr von Mai bis August) zugänglich. Die genauen Zeiten sind an den Toreingängen angegeben. Der Zutritt ist über Lainzer Tor, Sankt-Veiter-Tor, Nikolaitor, Pulverstampftor, Laaber Tor und Gütenbachtor möglich.
Der Bereich um die Tiergehege bis zur Hermesvilla – der sogenannte Hermesvilla-Park – ist nur vom Lainzer Tor aus auch während der übrigen Zeit zugänglich. Die Mitnahme von Hunden und Fahrrädern ist im gesamten Tiergartenbereich untersagt.
Genauere Informationen unter www.lainzer-tiergarten.at
Wanderung als PDF zum Ausdrucken
Von Liesing nach Laab
Weitere Informationen und schöne Fotos finden Sie auch auf der Website der Autoren!
Rodaun, einer der südlichsten Bezirksteile Wiens, ist der Ausgangspunkt für diese Wanderung, die sowohl durch verbautes Gebiet als auch in ruhige Wälder und Hügellandschaften führt, wo von der Nähe zur hektischen Großstadt nichts mehr zu bemerken ist.
WEGVERLAUF: Rundwanderung. Rodaun – Wiener Hütte (1 Std.) – Breitenfurt (30 Min.) – Laab im Walde (45 Min.) – Schießstätte (1 ¼ Std.) – Rodaun (1 ¼ Std.)
DAUER: 4 ¾ Std.
LÄNGE: 18,5 km
SCHWIERIGKEITSGRAD: Nur geringe Höhenunterschiede, daher trotz der Länge bequem zu begehen
WEGMARKIERUNGEN: Braune Tafeln mit „Stadtwanderweg 6“, blaue Balken, Rot-Weiß-Rot mit „444“, Rot mit „44“, braune Tafeln mit „Rund um den Lainzer Tiergarten“, unmarkiert
EINKEHRMÖGLICHKEITEN: Wiener Hütte, Odysseus im Grünen Baum (kein Ruhetag), Pension Laaberhof (Mo und Di Ruhetag; Gästezimmer), Gasthaus zur Schießstätte (Mi und Do Ruhetag; Dez. bis Feb. nur an Wochenenden geöffnet), Buschenschenken in Kalksburg und Rodaun
ANFAHRT: • Mit der Straßenbahnlinie 60 von der U4-Station Hietzing-Kennedybrücke bis zur Endstelle in Rodaun/Ketzergasse
- Mit dem Auto über Liesing oder Mauer in die Breitenfurter Straße, von dieser in unmittelbarer Nähe der überführenden Straßenbahntrasse in die Kaiser-Franz-Josef-Straße abbiegen. Den Straßenbahnschienen folgen und in der Ketzergasse oder den Seitengassen parken.
DER WANDERWEG
Vor der Endstation in Rodaun, einem Teil des Bezirks Liesing, biegt die Straßenbahn beim Haus Ketzergasse 356 in die Schillerpromenade ein, wo sie an ihrer Endstation hält. In der Ketzergasse (übrigens die längste Gasse Wiens) gehen wir weiter stadtauswärts und sehen vor uns auf einer Anhöhe die Bergkirche von Rodaun, auf die wir zuhalten. Nach der Kreuzung mit der Hochstraße biegen wir in die zweite Gasse links – die Willergasse – ab und wandern hier kurz bergauf (Holzpfeil „Stadtwanderweg 6“). Nach wenigen Schritten stehen wir vor dem Aufgang zum Kirchenplatz, der von barocken Steinfiguren der Heiligen Florian und Josef flankiert wird. Hier biegen wir rechts ein und erreichen sehr bald die Johannes dem Täufer geweihte Barockkirche, die in den Jahren 1738 bis 1746 – vermutlich von einem Schüler Fischer von Erlachs oder von Donato Felice d’Allio (1677–1761) – erbaut wurde.
Vom Kirchenportal abgewandt verlassen wir das Plateau, wie ein Holzpfeil angibt, geradeaus in Richtung „Wiener Hütte“. Nun gehen wir an der Nordflanke des Zugbergs auf einem breiten Weg unter Föhren und Buchen ziemlich eben dahin. Zur Rechten können wir zwischen den Bäumen einen Sportplatz erkennen. Ab hier orientieren wir uns an einer parallel zum Weg laufenden Steinmauer, die den Komplex des Jesuitenkollegiums Kalksburg, einer bedeutenden Privatschule, umgibt. Neben den Holzpfeilen „Stadtwanderweg 6“ taucht nun auch eine blaue Markierung auf, die uns bis zur Wiener Hütte begleitet.
Die Mauer des Kollegiums begleitet eine Zeit lang unseren Weg, knickt aber dann nach rechts weg. Ab dieser Stelle wandern wir ca. 2 km lang leicht bergauf die Stadtgrenze zu Niederösterreich entlang. Wenn wir an den Waldrand treten, erkennen wir schon die Zufahrtsstraße und einen großen Parkplatz bei der neu renovierten und noch nicht eröffneten Wiener Hütte, die wir schließlich erreichen. Jenseits des Taleinschnitts von Kaltenleutgeben erheben sich die Hügel des Höllensteinzugs, dessen teilweise schroffe Nordhänge an einigen Stellen als Kletterwände genützt werden (1 Std.).
Von der Wiener Hütte aus folgen wir einem Weg, der mit „444“, „04“ und einem Schild Richtung „Breitenfurt“ bezeichnet ist. Die roten Marken bringen uns auf einem talwärts führenden Waldweg zu einem Wasserbehälter, nach dem der „Stadtwanderweg 6“ rechts abzweigt. Wir bleiben jedoch auf Rot, halten uns bei Abzweigungen links und verlassen bald bei einer rot-weißen Schranke den Wald, um in die Birkengasse der Siedlung Pölleritzerwiese, die zur Gemeinde Breitenfurt gehört, zu gelangen.
Auf der asphaltierten Birkengasse durchwandern wir das Siedlungsgebiet etwa niveaugleich. Nach der Volksschule von Breitenfurt biegen wir in die Wilhelm-Tell-Gasse ein, die wir gleich wieder nach rechts durch die Kellerwaldgasse verlassen. An deren Ende biegen wir links in die Liesingtalstraße ein, die nach 50 m in die Hirschentanzstraße mündet. Hier halten wir uns rechts, gehen am Eingang einer Sportanlage vorbei und erreichen nach wenigen Schritten den ehemaligen Gasthof „Grüner Baum“, eine alte Gaststätte der Herrschaft Rodaun, deren Geschichte sich bis in die Zeit vor 1676 zurückverfolgen lässt. Heute befindet sich darin das griechische Restaurant Odysseus im Grünen Baum, das täglich ab 11.30 Uhr geöffnet hat (1 ½ Std.).
Abkürzung: An der Hauptstraße nahe dem Lokal befindet sich eine Bushaltestelle, von der aus eine Verbindung zum Bahnhof Liesing besteht.
Nach einem eventuellen Lokalbesuch überqueren wir die Reiche Liesing und – auf einem Zebrastreifen – die Hauptstraße. Danach setzen wir unsere Wanderung neben einer Spenglerei und unter Beibehaltung der Richtung fort. Der asphaltierte Bereich endet bei einer Schranke; wir marschieren auf Rot (RWW 444) über eine Wiesenfläche weiter, die an ihrem höchsten Punkt einen schönen Rundblick bietet. Dann queren wir die Königsbühelstraße der Siedlung Eigenheim und folgen dem RWW 444 durch den Römerweg – auch nach einem kurzen Links-rechts-Knick bei der Hundskehle.
Nach dem Haus Römerweg 13 (Bildungswerkstätte) betreten wir neben einem Bio-Bauernhof mit Hofladen wiederum ein Waldstück und gehen zuerst ein Stück steil neben einem Drahtzaun bergauf. Danach biegen wir in diesem Laubwaldabschnitt links ab und wandern neben dem stark zerfurchten Hauptweg den roten Marken und dem Wegweiser „04“ folgend ca. 400 m bergan – bis zu einer breiten Forststraße, die nach rechts weiterzugehen ist. In einer Linkskurve verlassen wir die eben dahinführende Forststraße und damit den sanften Hügel des Hundskehlbergs auf einem schmalen, rot markierten Pfad nach rechts (Achtung: Markierung durch Holzstoß verdeckt). Wir gehen hier stetig bergab, überqueren ein Bächlein und treten nur wenige Minuten später aus dem Buchenwald an den Wiesenrain in der Nähe des Klosters St. Josef. Dort gönnen uns einen Rundblick auf das Laaber Tal, dessen Hauptort Laab im Walde uns zu Füßen liegt. Auf der breiten, asphaltierten Klostergasse spazieren wir talwärts auf den Ortskern zu. Nach einem Friedhof überqueren wir bei zwei Birken die Hoffeldstraße.
Abkürzung: An dieser Stelle kann man bei der Station „Friedhof“ einen Autobus besteigen, der zum Bahnhof Liesing fährt.
Wir gehen durch die Hauptstraße weiter, um nach 300 m die Pension Laaberhof zu erreichen, wo uns eine Einkehrmöglichkeit offensteht. (2 ¼ Std.).
Hinter der Pension beginnt die Mauerwaldgasse, in der wir nach dem verbauten Abschnitt auf die Forststraße Mauerwald treffen, der wir folgen und so einen Teil der Route rund um den Lainzer Tiergarten (Sternwanderweg 44) auf Rot beschreiten. Sobald wir die Mauer das erste Mal erblicken, halten wir uns rechts, weiterhin der roten Markierung folgend. Der in Teilen neu angelegte und aufgeschüttete Weg führt durch den Dorotheerwald eine Weile direkt an der Tiergartenmauer entlang (Einstiegspunkt mit Station Neptun des Maurer Planetenwegs), dann über ein kurzes, leider weiterhin von Mountainbikern verwüstetes Steigungsstück durch Laubwald und anschließend – wenn die Mauer etwas zurücktritt – niveaugleich über eine Wiese. Nach einem Steg gelangen wir wieder unmittelbar an die Mauer, gehen rechts weiter und kommen nach 400 m ohne schützende Bäume zum Gütenbachtor – dem südlichsten Eingang in das Naturschutzgebiet.
Über den davor gelegenen Parkplatz betreten wir wieder Wiener Boden und wandern die asphaltierte Gütenbachstraße entlang. Nach dem Haus Nr. 36 zweigen wir links auf einen grasbewachsenen Südhang ab, den wir schräg bergan gehen. Der Wiesenweg bringt uns in den Gemeindewald, durch den die mit weißen Steinen gekennzeichnete Schneise der 2. Wiener Hochquellenwasserleitung zu einem Wasserreservoir führt. 100 m danach dringen wir wieder in dichteren Wald ein und halten uns weiterhin an die rote Markierung sowie zuerst an die Tafeln „Rund um den Lainzer Tiergarten“ und dann bei einer Abzweigung Richtung Gasthaus zur Schießstätte. Wenige Minuten später erreichen wir dieses zwischen den Bäumen des Wilden Bergs (363 m) versteckte Lokal auch schon und können eine weitere Rast einlegen (siehe unten: „Am Wege“; 3 ½ Std.).
Auf der asphaltierten, für Privatfahrzeuge gesperrten Zufahrtsstraße verlassen wir die Gaststätte durch lichten Mischwald und kommen zum Parkplatz am Ende der Maurer Lange Gasse im Weinhauerort Mauer – einem weiteren Teil von Liesing, dem jüngsten Bezirk Wiens. Wir gehen jedoch nicht ins Ortszentrum hinunter, sondern biegen in die erste Seitengasse rechts ein. Am Ende der steilen Georgsgasse sehen wir ein auffälliges Gebäude emporragen: die Kirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit auf dem Sankt-Georgen-Berg (321 m), die 1974–76 nach einem Entwurf des österreichischen Bildhauers Fritz Wotruba erbaut wurde. Die Fassade setzt sich aus 152 asymmetrischen Betonquadern zusammen, die ein Gesamtgewicht von mehr als 4000 Tonnen ergeben.
Auf dem über einen schmalen Weg erreichbaren Plateau, das in unserer Gehrichtung hinter dem Sakralbau liegt, erwartet uns eine weitere Besonderheit: der Sternengarten, das Freiluftplanetarium des Österreichischen Astronomischen Vereins – eine außerirdisch anmutende Anlage, die unter Einbindung diverser Orientierungssäulen und -skalen seit 1997 der Vermittlung astronomischer Phänomenologie dient. Wir gehen am rechten Ende einer niedrigen Steinmauer vorbei und dann auf der anderen Seite dieser Mauer stadtwärts bis zu einem Schranken an der Kalksburger Straße, in deren Verlängerung wir rechts einbiegen. Nach etwa 200 m in einer beschaulichen Allee biegen wir gegenüber einem Spielplatz schräg links in den Wald ab und halten uns dann weiter links. So kommen wir bald an den Waldrand, wo wir einen herrlichen Südhang mit ausgedehnten Weingärten vor uns haben. Hier wandern wir etwa 100 m links weiter, bis wir den markanten Burgturm von Perchtoldsdorf deutlich erkennen können; nun verlassen wir auf einem sich senkenden Weg zwischen den Rebstöcken hindurch die Anhöhe. So gelangen wir bald auf eine gepflasterte Trasse zwischen den Weinkulturen, der wir nach rechts folgen. Wenn der feste Untergrund endet, erreichen wir ein langgestrecktes Plateau – die Himmelswiese, von deren höchstem Punkt aus sich wieder ein herrlicher Rundblick auf die südlichsten Bezirksteile Wiens bietet. Hier wenden uns nach links vom ausgetretenen Pfad ab, folgen in etwa der Richtung zur Burg Perchtoldsdorf und suchen die Stelle, an der die Rückseite einer rostigen Verbotstafel den Beginn eines schmalen Pfades durchs Gesträuch markiert. Auf ihm und dann am Rand des links angrenzenden Weingartens verlassen wir die Anhöhe und steuern die Zemlinskygasse von Kalksburg an.
Wir wandern die Zemlinskygasse nach links weiter. Gleich nach dem Haus Nr. 61 biegen wir rechts in die schmale, aus vielen Stufen bestehende Eisenberggasse ab, um hier in die Breitenfurter Straße abzusteigen, die wir gegenüber dem Haus mit der Nr. 507 erreichen. Wir gehen hier links, wechseln die Straßenseite und biegen in die Feldgasse ein, nur um sie gleich über die kurze Wiesmühlgasse zu verlassen. Letztere mündet in die Gasse An der Au, die wir nach rechts bis zum Ende weitergehen. Dort überqueren wir auf einem Steg die Reiche Liesing und landen in der Ketzergasse, in der wir uns nach links wenden.
An dieser Stelle stand einst das Rodauner Badhaus, dessen schwefelhältiges Wasser den Ruf genoss, heilende Wirkung zu besitzen. Ende des 19. Jh.s wurde die hier bestehende Gaststätte – der Stelzerhof – von den Besitzern zum „Wirtshaus von Österreich“ ausgebaut, das während des Ersten Weltkriegs als Kriegspressequartier diente und erst 1966 durch die bestehende Wohnhausanlage abgelöst wurde. Unmittelbar an diese Anlage schließt das Hoffmansthal-Schlössl an, das dem Dichter Hugo von Hofmannsthal viele Jahre als Wohnsitz diente.
Wenige Meter danach erreichen wir wieder die Kreuzung mit der Willergasse, wo am Beginn der Wanderung unser Aufstieg zur Bergkirche begann, und gehen die Ketzergasse zurück zum Ausgangspunkt (4 ¾ Std.).
AM WEGE
Folgt man vom Gasthaus zur Schießstätte aus dem Holzpfeil „Stadtwanderweg 6“, so kann man Österreichs einzigem ehemaligen Hornsteinbergwerk einen Besuch abstatten. Nach ca. 200 m in einem von Eichen, Buchen und Ahorn geprägten Waldstück erreichen wir eine Lichtung mit drei Sitzbalken. Im jetzt dicht verwachsenen Gelände dahinter wurden 1924 im Zuge der Schottergewinnung hier auf der Antonshöhe (356 m) Schächte und Stollen entdeckt, die offensichtlich von Menschenhand geschaffen worden waren. Werkzeugfunde ließen darauf schließen, dass an dieser Stelle in der jüngeren Steinzeit ein Bergbaubetrieb existierte, in dem Horn- und Feuerstein gefördert wurden. Dr. Josef Bayer, ein Direktor des Naturhistorischen Museums in Wien (sein Gedenkstein befindet sich unmittelbar vor dem Gasthaus), bemühte sich am Beginn der 1930er-Jahre um die Erforschung dieser Fundstätte. Nach einem Vandalenakt mussten die informativen Schautafeln bedauerlicherweise abmontiert werden; sie sind nun im Naturhistorischen Museum zu besichtigen.
Unser Wanderexperte, Herr Alexander Streiter, konnte weitere Wanderexperten für mauer.at gewinnen. Lesen Sie hier die Beschreibung einer großartigen Wanderung in den Föhrenbergen, die uns von Peter Hiess und Helmuth Singer zur Verfügung gestellt wurde. Wanderung als PDF:
In den Föhrenbergen
Von Perchtoldsdorf zur Seewiese
Von Perchtoldsdorf führt der Wanderweg über weite Teile der Liechtenstein-Höhenstraße, einen der beliebtesten Höhenwege des südlichen Wienerwaldes. Ob man dem sagenumwobenen Teufelstein einen Besuch abstatten, sich in einem der Gasthäuser am Wegesrand verpflegen oder steile Übungswände für Bergsteiger bestaunen will – diese Route bietet jedem etwas.
WEGVERLAUF: Rundwanderung. Perchtoldsdorf – Parapluiberg (1 Std.) – Kugelwiese (45 Min.) – Seewiese (15 Min.) – Hans-Nemecek-Hütte (1 Std.) – Perchtoldsdorf (1 Std.)
DAUER: 4 Std., Variante 3 Std.
LÄNGE: 15,5 km, Variante 12 km
SCHWIERIGKEITSGRAD: trittfester Boden im Zuge der Höhenstraße, nach dem Wendepunkt naturbelassene, auch unmarkierte Abschnitte
WEGMARKIERUNGEN: unmarkiert, blaue Balken, rot-weiß-rote Balken mit „401“, „406“ und „41“, unmarkiert, rote Balken mit „444“, unmarkiert, rot mit „41“ und „448“, unmarkiert
EINKEHRMÖGLICHKEITEN: Franz-Ferdinand-Schutzhaus (Do. und Fr. Ruhetag), Kammersteinerhütte (Mo. und Di. Ruhetag), Teufelsteinhütte (März bis Juni und Sept. – Nov. an Sa., So. und Feiertagen geöffnet), Zum Salzstanglwirt auf der Kugelwiese (Di. und Mi. Ruhetag), Gasthaus Seewiese (Mi. und Do. Ruhetag), Hans-Nemecek-Hütte (fallweise an Sa., So. und Feiertagen geöffnet; mietbar), Buschenschenken in Perchtoldsdorf
ANFAHRT: • Mit der Bahn z. B. von Wien-Meidling bis Liesing, dort steigt man in den Postbus nach Gießhübl um (256). Aussteigestelle ist Perchtoldsdorf-Marktplatz.
- Mit dem Auto über Wien-Liesing nach Perchtoldsdorf, das gleich außerhalb der Stadtgrenze liegt. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Marktplatz oder bei der Burg. Der Burgparkplatz ist über Hochstraße und Weingasse zu erreichen.
DER WANDERWEG
Am Marktplatz stehen wir unmittelbar vor dem zentralen Gebäudekomplex Perchtoldsdorfs, der gotischen Pfarrkirche St. Augustin (Baubeginn im 13. Jh.). Sie war einst in eine mächtige Wehranlage eingebunden, von der heute nur noch Teile vorhanden sind. Der 1521 fertiggestellte, 60 m hohe Wehrturm ist das Wahrzeichen der bekannten Weinbaugemeinde, die im Volksmund auch „Petersdorf“ genannt wird.
Wir bewegen uns auf die Pfarrkirche zu und gehen an der Martinikapelle, einem mittelalterlichen Karner, vorbei über den Burgvorplatz (Paul-Katzberger-Platz) vor dem Eingang zum unterirdisch angelegten Veranstaltungszentrum. Gegenüber befindet sich das einstige Wohnhaus des bekannten Anatomen und sozialen Wohltäters Josef Hyrtl (1810–1894), das ein Jugendzentrum beherbergt (Eingang bergseitig). Durch die Hyrtlgasse gelangen wir zum Begrischpark. Hier fällt gleich ein mächtiger Felsbrocken auf, der den Ausgangs- und Endpunkt mehrerer Weit- und Fernwanderwege markiert (WWW 401, WWW 406 und E4).
Wir spazieren zwischen Park und Parkplatz rechts weiter (Leonhardiberggasse), erreichen einen Gesamtschulkomplex, überqueren die Roseggergasse und stehen nach wenigen Metern vor der Kreuzkapelle. Rechts gewendet fällt die Heilandssäule von 1734 auf, die Teil eines alten Prozessionswegs auf den Leonhardiberg ist. Sie überragt ein Grünplateau – die Luisenruhe –, von wo sich ein großartiger Ausblick auf die südlichen Bezirksteile Wiens bietet.
Über die breiten Stufen des Angerersteigs verlassen wir nun die Anhöhe des Leonhardibergs in die Walzengasse hinunter, die wir nach links bergwärts schreiten. Nach dem Haus Nr. 46 biegen wir rechts in die Lohnsteinstraße ab. Auf Nr. 4 sehen wir ein Haus mit angedeutetem Fachwerk, in dem der bekannte Komponist Franz Schmidt von 1888 bis zu seinem Tod im Jahre 1939 wohnte. Nach einem zarten Linksbogen erreichen wir einen Autoparkplatz und gehen neben einer Ankündigungstafel des Weinbauvereins Perchtoldsdorf, auf der die derzeit „ausg’steckten“ Heurigenbetriebe angeführt sind, den Wiesenhang hinauf. Dieser Steig führt uns auf die Perchtoldsdorfer Heide und die auf diesem Abschnitt asphaltierte, für den öffentlichen Verkehr gesperrte Liechtenstein-Höhenstraße, die wir nach rechts in den Naturpark Föhrenberge weiterwandern.
Die vom Fürsten Liechtenstein angelegte Forststraße schlängelt sich zuerst in Serpentinen auf den 488 m hohen Bierhäuselberg, den östlichsten Gipfel des Höllensteinzuges südlich von Kaltenleutgeben. Sobald wir über uns ein Wasserreservoir inmitten einer Baumgruppe erkennen, halten wir direkt darauf zu, indem wir querfeldein gehen. Diese Variante empfiehlt sich auch deswegen, weil man auf der Heide possierliche Ziesel in freier Wildbahn beobachten kann.
Wir betreten dann wieder die Höhenstraße und marschieren an einem Rastplatz vorbei, nach dem der Asphaltbelag endet. In einem überwiegend aus Föhren bestehenden Waldstück führt die Straße leicht bergauf, bis wir etwa 500 m weiter in einer Linkskurve zu einem Kreuzungspunkt gelangen. Hier können wir uns entscheiden, entweder auf der Höhenstraße zu bleiben oder einem blau markierten Pfad (Richtung „Parapluiberg“) zu folgen. An einem kleinen Weiher – einem Froschparadies – führen die beiden Routen wieder zusammen. Nun wählen wir den schmäleren und steileren Weg Richtung „Franz-Ferdinand-Schutzhaus“.
Bald kommen wir zu einer weiteren Kreuzung, von der wir einen Abstecher zur Ruine Kammerstein machen können, die ca. zehn Gehminuten entfernt ist. Die Ruine ist der kümmerliche Überrest einer bereits 1290 zerstörten Festung der Herren von Perchtoldsdorf. Sind wir auf den Hauptweg zurückgekehrt, wandern wir weiter bergauf, um nach 250 m das Franz-Ferdinand-Schutzhaus zu erreichen, wo wir in 561 m Höhe auf dem Parapluiberg (= Vorderen Föhrenberg) eine erste Pause einlegen können (1 Std.).
Über die Zufahrt zum Schutzhaus setzen wir unsere Wanderung fort. Wir gehen an einer Spielwiese vorbei und biegen wieder in die Höhenstraße ein, die nun ziemlich eben zum Rastplatz Zaintal weiterführt, wo kurz danach ein Pfad links zur Kammersteinerhütte abzweigt, die nur wenige hundert Meter entfernt ist. Ein paar Schritte weiter stoßen wir auf eine Abzweigung des RWW 444, wo eine weitere rote Markierung „Zum Aufstieg zur Kammersteinerhütte“ weist. Die 578 m hoch gelegene Schutzhütte wurde 1912 auf dem Gipfel des Hinteren Föhrenbergs neben der 11 m hohen, nach Josef Hyrtl benannten Josefswarte errichtet. Hier befinden sich auch Kontrollpunkte des Wienerwald-Verbindungswegs RWW 444, des Nordalpenwegs WWW 401 und des Mariazeller Wegs WWW 406. Der Abstieg erfolgt dann auf dem rot markierten Weg in der Verlängerung des vorherigen Anstiegs (Hüttenzufahrt).
Wer statt der Kammersteinerhütte lieber die Teufelsteinhütte aufsuchen will, muss nach dem Rastplatz Zaintal noch kurz auf der Höhenstraße bleiben und dann beim entsprechenden Richtungsweiser rechts auf den 547 m hohen Teufelstein abzweigen. Diese Felskanzel des ehemaligen Herrgottsstuhls wurde der Sage nach vom wütenden Teufel in zwei Teile gespalten.
Nach dem Besuch einer der beiden Hütten folgen wir wieder der Höhenstraße und gelangen bald zu einer Waldandachtsstätte, die sich nur wenige Meter links neben der Straße zwischen den Bäumen befindet. Wir bleiben auf der ziemlich flach verlaufenden Liechtenstein-Höhenstraße und wandern zwischen Föhren- und Buchenhainen in Richtung Höllenstein weiter. Nach gut einem halben Kilometer erreichen wir mit dem Salzstanglwirt auf der Kugelwiese (neben dem gleichnamigen Rast- und Lagerplatz) eine weitere Einkehrmöglichkeit (1.45 Std.).
Die Höhenstraße steigt nach der Kugelwiese zunächst leicht an und bringt uns zu einem weiteren Rastplatz, der die Bezeichnung Predigerstuhl trägt.
Variante/Abkürzung: Am Predigerstuhl biegen wir links in die Forststraße ab und gelangen auf diesem großteils niveaugleich verlaufenden Weg nach ca. 20 Minuten zur Wegkreuzung vor dem Kardinalgraben, wo sich die Variante wieder mit der Hauptroute vereinigt. Auch die Hans-Nemecek-Hütte könnte man von hier in wenigen Minuten erreichen.
Im weiteren Verlauf der Höhenstraße tritt der Baumbestand immer mehr zurück, und wir bewegen uns auf sandigem Untergrund. Der letzte Abschnitt vor dem Gasthaus Seewiese steigt dann wieder deutlicher an. Im Garten des Lokals können wir uns dann bei einem Getränk oder einem kleinen Imbiss stärken (2 Std.).
Gut 400 m nach dem Lokal durchschneidet die Höhenstraße eine lang gestreckte Wiesenfläche, an deren Ende der Rastplatz Seewiese – unter einer besonders schönen Doppelföhre – den Wendepunkt unserer Wanderung markiert. Im Zurückwenden queren wir die Wiese und verlassen sie zum südlichen Waldrand hin. Hier erkennen wir einen weiß-rot markierten Pfad, der schräg rechts abgeht. Wir bleiben jedoch auf der unmarkierten Fortsetzung des Feldwegs und wandern unter einem dichten Blätterdach talwärts. Quer liegende Bäume und wild wuchernde Pflanzen sollten uns dabei nicht beeindrucken.
In etwa 1,5 km Entfernung vom Rastplatz treffen wir unmittelbar vor dem Wassergsprengfelsen – einer Übungsmöglichkeit für Kletterer – wieder auf den RWW 444, der hier mit der breiten Forststraße gleichläuft. Wir wenden uns hier nach links, passieren den Rastplatz Schneerosenbründl und marschieren in einem weiten Linksbogen nordwärts. Nach wenigen hundert Metern verlassen wir die breite Straße nach rechts in den sogenannten „Finsteren Gang“, einen schmalen, unmarkierten Weg, der unter Buchen und auf „ungeräumtem“ Terrain immer markanter ansteigt. Zwischen den Bäumen kann man rechter Hand hin und wieder die Gießwände, ebenfalls ein Trainingsobjekt für Kletterer, durchschimmern sehen.
Kurz bevor der Pfad in eine breite Forststraße mündet, halten wir uns im dichten Föhrenwald scharf rechts und kommen nach ca. 200 m zur Hans-Nemecek-Hütte der Wiener Gebirgsfreunde, einem Stützpunkt für Kletterer, die ihrem Hobby in den Gießwänden nachgehen. Der Blick von der 1950 erbauten Hütte nach Süden – Richtung Gießhübl – ist prächtig (3 Std.).
Das Gesträuch am oberen Wiesenrand entlang wenden wir uns nun der Forststraße (Hochstraße) zu, die sich von Gießhübl heraufzieht, und betreten hier wieder den Wald, wobei wir uns an die Markierungen mit den Nummern „41“ und „448“ halten und den Rastplatz Hochstraße passieren. In einer Linkskurve der Straße treffen wir auf einen Orientierungsbaum, wo Wege in diverse Richtungen führen (Ende oben angeführter Variante).
Wir erkennen Holzpfeile, die geradeaus bzw. nach links zeigen. Unser Rückweg nach Perchtoldsdorf führt hingegen nach rechts, wo uns ein Schild darauf hinweist, dass dieser Wanderweg wegen Totholzbewahrung nicht mehr gepflegt wird und auch die Markierungen entfernt wurden. Der nun folgende Abschnitt des Kardinalgrabens wird nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt und das Totholz sich selbst überlassen, was zur Folge hat, dass man auch hier verstärkt mit querliegenden Stämmen und Ästen zu rechnen hat. Anstatt aus Sicherheitsgründen den Wanderweg auszuholzen, hat man sich seitens der Gemeinde dazu entschlossen, dem natürlichen Wachsen und Sterben der Bäume den Vorzug zu geben. Ungeachtet dessen kann man weiterhin „auf eigene Gefahr“diesen Waldabschnitt betreten und durchwandern. Interessante Naturbeobachtungen sind jedenfalls garantiert.
Nach etwa 1,5 km auf diesem extrem schattigen und laubbedeckten Abschnitt, in dem in einer Art Schildbürgerstreich die Markierungen schwarz und grau übermalt wurden (und somit trotzdem die richtige Route anzeigen), öffnet sich der dichte Wald und gibt den Blick auf Weinrieden frei. Wir wählen den linken Ast der asphaltierten Straße und biegen nach 30 m gleich links ab. Nach einem kurzen Steigungsstück gelangen wir bei der Aussichtsplattform „Perchtoldsdorfer Weitblick“ zum Haspelweg, auf dem wir die Föhrenberge verlassen und durch die Rieden auf Perchtoldsdorf zugehen.
Wenn wir etwa in Höhe der gemauerten Hüterhütte unseren Blick nach links schweifen lassen, erspähen wir am Hang einen wenige Meter hohen Felsen, der auffällig hell erscheint – den sogenannten Weißen Stein. Es handelt sich hier um eine alte Kultstätte, da nach alter Vorstellung die Farbe Weiß das Symbol jener Gottheiten ist, die das Böse abwenden. Der Legende nach wurde hier ein Weinhüter, der zur Erntezeit die Rebstöcke bewachte, bei einem Überfall schwer verletzt. Als er aber rechtzeitig entdeckt und gerettet werden konnte, trug man ihn im Triumphzug auf den Marktplatz. Dieses Ereignis soll der Ursprung des „Hütereinzugs“ sein, der noch heute alljährlich stattfindet. Jeden Frühling wird der Weiße Stein erneut mit Kalk bestrichen, um die alte Tradition fortzusetzen.
Der Haspelweg mündet in die Elisabethstraße, die uns zum südlichen Ende des Marktplatzes von Perchtoldsdorf bringt. Zweigt man jedoch bei Nr. 79 links in die Höhenstraße ab, so gelangt man über den Sportplatz und den Begrischpark wieder zur Burganlage, die nicht zu verfehlen ist (4 Std.).
In einer der Buschenschenken in der Nähe des Marktplatzes können wir vor der Heimfahrt noch in aller Ruhe einen Schluck Wein aus den Reben der eben durchwanderten Weingärten zu uns nehmen.
AM WEGE
Die Ziesel, die wir kurz nach Beginn unserer Wanderung auf der Perchtoldsdorfer Heide beobachten können, gehören zur Gattung der Bodenhörnchen und leben in einer Kolonie, die für Österreich fast einmalig ist – weitere namhafte Populationen sind nur noch im Seewinkel, im Marchfeld und im Tullner Feld bekannt. Die Nager benötigen zum Überleben niedrige Vegetation (Wiesen, Weingartenraine) und tiefgründige Böden, in die sie ihre ausgedehnten unterirdischen Höhlensysteme graben können. Bis zu sechs Monaten verbringen sie unter der Erde im Winterschlaf. An warmen Märztagen wagen sich dann die ersten Exemplare ans Tageslicht. Etwa 25 Tage nach der Paarung im Frühjahr bringen die Weibchen zwei bis acht Junge zur Welt. Die Tiere ernähren sich vornehmlich von Pflanzen und Insekten, werden aber auch von den vielen Ausflüglern mit Nüssen und Obst gefüttert, was durch ein eingezäuntes Areal unterbunden wird. Durch die Aufgabe der Weidewirtschaft zugunsten des Ackerbaus kam es in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten zu einer starken Abnahme der Bestände. In den Steppengebieten Nordamerikas und Asiens sind Ziesel aber nach wie vor zahlreich anzutreffen.
Rund um Breitenfurt
vom Wanderexperten Alexander Streiter: PDF
Vom Bahnhof Wien Liesing fahren wir mit dem Autobus bis zur Haltestelle Laaber Spitz, wechseln auf die andere Straßenseite und gehen, unserem Bus folgend, die Hauptstraße entlang, bis wir die Waldstraße erreichen. Wir biegen links ein und gehen weiter bis ans Ende der Waldstraße, wo wir rechts in der Enzmannstraße weitergehen. Sobald wir die Kreuzung mit der Buchengasse erreicht haben, wenden wir uns scharf nach links und gehen die Buchengasse aufwärts, bis uns rote Marken aufnehmen, die uns in weiterer Folge zur beliebten Wienerhütte hochbringen, wo wir erste Einkehr halten können. Nun geht es entlang blauer Marken am sogenannten „Grenzweg“, der die Grenzlinie zwischen den Politischen Gemeinden Breitenfurt und Kaltenleutgeben bildet, in ungefähr südwestlicher Richtung weiter. Über die Wiener Quelle, das Rote Kreuz und den Lattermaißberg kommen wir, durch wohltuenden Eichenwald spazierend, hinunter zur „Wald-Sportanlage des ASK Kaltenleutgeben“. Hier nehmen uns wieder rote Marken auf, die uns westwärts, also nach rechts führen. Wir gelangen über die Helenenquelle zum Waldrastplatz „Sieben Eichen“. Von dort marschieren wir, weiterhin durch reizvollen Wald und stets der roten Markierung folgend, zunächst am Hinteren Gernberg, dann am Eichberg und schließlich am Vorderen Wöglerberg vorbei und erreichen einen hübschen, am Waldrand gelegenen, Bildstock. Wir begehen den Feldweg nach links bis wir zu der von der Stangau heraufführenden Autostraße gelangen. Auf der Autostraße geht es rechts weiter Richtung Hochroterd, bis wir, angesichts einer ausgeprägten Rechtskurve, einen rot markierten Waldweg betreten, der uns geradeaus hochführt. In kurzer Zeit haben wir wieder die Autostraße erreicht. Wir gehen weiter bis zur Kreuzung mit der Hochroterdstraße der wir nach links, bis zum Gasthof „Zur schönen Aussicht“, einer weiteren beliebten Einkehrmöglichkeit, folgen. Wir können nun einen kurzen Abstecher zum nahe gelegenen Kaiserstein machen, von wo sich eine üppige Gipfelschau auf vieles was in den Voralpen und im Wienerwald Rang und Namen hat ergibt (Hoher Lindkogel, Dürre Wand, Unterberg, Schneeberg, Hocheck, Schöpfl). Nachdem wir zur Hochroterdstraße zurückgekehrt sind, führt uns unser Weg weiter Richtung Breitenfurt und wir erreichen entlang der Heiligenkreuzer Straße und eines von der Heiligenkreuzer Straße links abzweigenden Karrenweges („Am Großboden“) die Paßhöhe des Kleinen Semmering. Hier biegen wir rechts in die Wolfsgrabenstraße ein, um diese kurz darauf nach links durch die Annagasse zu verlassen. Wir gehen die Annagasse entlang, bis wir am Waldrand vor dem sagenumwobenen Annenkreuz stehen. Jetzt geht es rechts im Wald und später aussichtsreich am Waldrand weiter, bis wir den Hochstöcklberg, am Saum einer wunderschönen Wiesenlandschaft gelegen, erreicht haben (Rastbank nächst Strommast). Wir erfreuen uns an einem phänomenalen Rundblick auf eine Landschaft mit typischem Wienerwaldcharakter (Roppersberg, Laabersteigberg, Dreihufeisenberg, Kaltbründlberg). Weiter geht es in ungefähr südöstlicher Richtung über eine Wiese, anschließend durch Jungwald auf einem engen Pfad, der neben dem unauffälligen Gipfel des Plattenberges vorbeiführt, sodann entlang einer nach Breitenfurt hin aussichtsreichen Wiese bis zur Siedlung am Sperrberg. Beim ersten Haus links in den Wald, an Gartenzäunen vorbei, leicht ansteigend, zu einem Wasserbehälter. Unmittelbar vor dem Wasserbehälter scharf links ab und auf einem Waldpfad weiter bis der unscheinbare Gipfel des Sperrberges erreicht ist (ein leicht zu übersehender Gipfelsteinmann aus Sandstein befindet sich rechts, etwas abseits vom Weg). Auf dem Waldpfad geht es geradeaus weiter. Ein blau markierter Wanderweg, der auf einer Forstraße von Breitenfurt heraufführt, wird unmittelbar bei einem Wegkreuz überquert. Geradeaus geht es auf einem Forstweg weiter, in den dichten Wald hinein, und hoch. Auf der folgenden bewaldeten Kuppe, im Bereich einer Wegkreuzung, scharf links ab und weiter durch Seite 1 von 2 Seite 2 von 2 Wald zum Hinteren Steingrabenberg, dessen Gipfel durch einen überaus mächtigen Gipfelsteinmann gekennzeichnet ist. In annähernd östlicher Richtung marschieren wir auf gutem Pfad weiter, gehen eine ausgeprägte Waldschneise hoch und zweigen angesichts einer eingezäunten Wiederaufforstungsfläche schräg links in dichten Wald ab. Wir verfehlen nicht, den schon ziemlich zugewachsenen Pfad aufzufinden, der uns in kurzer Zeit zum Gipfel des Hundskehlberges bringt (Gipfelsteinmann). Ein wenig abseits vom Gipfelsteinmann ergibt sich eine schöne Aussichtsmöglichkeit auf Laab im Walde und den Lainzer Tiergarten. Beim nun folgenden Abstieg entlang des Bergrückens, in beiläufig östlicher Richtung, kommen wir linker Hand überraschend an einem weiteren wunderschönen Steinmann vorbei. Wir überschreiten eine Forststraße. Rote Marken nehmen uns auf, denen wir, unsere bisherige Gehrichtung zunächst beibehaltend, weiter abwärts zum „Haus Königsbühel“, früher das Erholungsheim der Staatsdruckerei, heute Seminarzentrum (Bildungswerkstatt), folgen. Durch Siedlungsgebiet, dabei den Römerweg und die Königsbühelstraße beschreitend, gelangen wir zu einer nahe dem Königsbühel gelegenen Wiesenfläche, durch die wir aussichtsreich abwärts wandern und auf die Georg-Sigl-Straße treffen. Bald haben wir das Gasthaus Grüner Baum in der Hirschentanzstraße, eine alte Gaststätte der Herrschaft Rodaun, deren Geschichte sich bis in die Zeit vor 1676 zurückverfolgen läßt, erreicht. Hier können wir uns zum letzten Mal stärken, bevor wir von der nahe gelegenen Bushaltestelle zurück nach Liesing fahren. Text der Inschrifttafel auf dem Kaiserstein: ZUM 60-JÄHRIGEN REGIERUNGS-JUBILÄUM SR. MAJESTÄT DES KAISERS FRANZ JOSEF I. 1848 – 1908 ERRICHTET VON DER SEKTION „WIENERWALD“ DES Ö.T.-K Gehzeit: etwa 6 Stunden Kartenmaterial: o Freytag-Berndt und Artaria KG: Wanderatlas Wienerwald, 1:40.000 (1 cm = 400 m), Kartenblätter 13 und 14 o Freytag-Berndt und Artaria KG: Städteatlas Großraum Wien, 1:20.000 o Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV): Österreichische Karte 1:50.000 (ÖK50-UTM), Blatt 5325 (Baden) o Kompass-Karten GmbH: Wanderkarte 208 (Wienerwald), 1:25.000 o Kompass-Karten GmbH: Buchplan Großraum Wien, 1:20.000 (zuletzt erschienen im Jahr 2009)
Weinwandern in Mauer
Im Jahr 2016 hat das Team „Mauer aktiv“ den Maurer Weinwanderweg (MWWW) festgelegt und beschrieben. 2019 wurde für den 4. Maurer Weinwandertag die Richtung umgedreht – für herrliche Ausblicke auf Wien. 2020 und 2021 hat Corona das Weinwandern in Mauer verhindert. Am 24. und 25. 9. 2022 war Mauer endlich und sehr erfolgreich dabei. Die sehr vielen WanderInnen wurden von den Winzern Edlmoser, Grausenburger und Steinklammer verwöhnt. Die 4,6 km lange Strecke ist ganzjährig begehbar und auch kinderwagenfreundlich. Es gibt 2 Einstiegspunkte: Bus 60A Rodaunerstraße / Zimlinskygasse und mit 60er Franz Asenbauer-Gasse.
Der MWWW ist entsprechend dokumentiert und ein Plan ist verfügbar:
Anton Krieger Gasse/Kalksburger Straße – Wotruba Kirche – Maurer Lange Gasse
Entlang einer Betonmauer aufwärts. Am Ende der Mauer scharf nach rechts zum Freiluftplanetarium. Von dort links haltend zur Wotrubakirche. Dann abwärts zur Rysergasse/Margarete Otillinger Platz, nach links (zwischen Baustellengittern) zum Ende der Straße und dann den Weg in den Wald hinein. Bei der ersten Möglichkeit nach rechts abzweigen und immer geradeaus bis zur Maurer Lange Gasse (Autoparkplatz).
Maurer Lange Gasse (Autoparkplatz) – Wittgensteinstraße
Beim oberen Ende des Autoparkplatzs den Waldweg nach links nehmen, diesem folgend (vorbei an einem kleinen Teich) nach oben, dort bis zur Wasserleitungstrasse (steinerner Einsteigturm von Weitem sichtbar). Die Wasserleitungstrasse entlang zwischen eingezäunten Gärten bis zu einer rechts gelegenen Wiese. Dort auf den Pfad nach rechts abbiegen, nach wenigen Metern sind die Maurer Weingärten erreicht. Hier entlang der Waldgrenze (traumhafte Sicht auf Wien) zuerst aufsteigend und dann abfallend bis zur Wittgensteinstraße (Mauer des Lainzer Tiergartens).
Wittgensteinstraße – Rudolf Waisenhorn Gasse
Unmittelbar vor der Wittgensteinstraße in einem Rechtsbogen durch die Weingärten abwärts wandern. Wir erreichen einen gepflasterten Wirtschaftsweg (rechts Marterl für die in den Weltkriegen gefallenen Winzer), diesen 100 m links hinunter und dann nach rechts abbiegen. Jetzt schnurgerade durch die Weingärten, dann Jakschgasse, dann auf und ab die Kroissberggasse bis zur Maurer Lange Gasse. Hier wenige Schritte nach links und sogleich wieder nach rechts abbiegen (Kalksburger Straße). Diese biegt nach 100 m nach rechts hinauf ab, wir aber gehen gerade weiter in die zunächst leicht ansteigende und dann wieder abfallende Lindauergasse. Dieser bis zu ihrem Ende (Rudolf Waisenhorngasse) folgen, wo wir wieder die (Liesinger) Weingärten erreichen.
Rudolf Waisenhorn Gasse – Kalksburger Friedhof – Himmelswiese – Anton Krieger Gasse
Die Rudolf Waisenhorngasse 20m nach links hinuntergehen. Dort enden die Weingärten, zwischen den Weingärten und den Gartenzäunen der Häuser führt ein Weg den Berg hinunter bis zum Kalksburger Friedhof (Grabmal Hugo von Hoffmannsthal). Hier den gepflasterten Hohlweg nach rechts hinauf nehmen, man kann aber auch entlang der (Liesinger) Weingärten gehen). Nach 150 m sehen wir linker Hand die Kalksburger Weingärten. Weiter dem Weg hinauf folgend über eine große Wiese (rechts Hochstand und die Weingärten der Lage Himmel), an deren Ende nach rechts in einen Buschwald hinein. Nach wenigen Metern erreichen wir eine kleine Wiese, wo mehrere Wegspuren hinauf auf das „Gipfelplateau“ der Himmelswiese führen. Es empfiehlt sich, die scharf nach links führende Wegspur bis zum Ende der Wiese und dann rechts hinauf durch Buschwald auf die Himmelswiese zu nehmen. Das Plateau der Himmelswiese vorbei an mehreren Gipfel-Sitzbänken, dann den abfallenden Wiesenweg nehmen und nochmals kurz durch den Wald (rechts Blicke auf die Rodauner Bergkirche und den Perchtoldsdorfer Wehrturm). Wir folgen an einer Wegkreuzung sodann dem nach links abfallendenden Hauptweg bis zur asphaltierten Straße. Diese nach rechts hinauf bis zur Kreuzung mit der Anton Krieger Gasse.
Plan zum Maurer Weinwanderweg (MWWW).
Gehzeit: etwa 2 Stunden bei ungefähr 6,5 km
Eine Wanderung im Grenzgebiet zwischen Kalk- und Sandstein-Wienerwald
Wir beginnen unsere Wanderung am Kalksburger Kirchenplatz, gehen am „Gasthaus zum Brandtner“, das für sein hervorragendes Kalbsbeuschl berühmt ist (Haus Nummer 3; Mittagsmenü € 7,10) vorbei und biegen links in die Straße „In der Klausen“ ein, der wir bis zum Haus Nummer 26 (ehemaliges „Mack’sches Stiftungshaus“; Franz Mack, Hofjuwelier der Kaiserin Maria Theresia und Besitzer der Herrschaft Kalksburg) folgen, welches vom Forstamt der Stadt Wien genutzt wird und vor dem, unter einer imposanten Eiche, eine Gedenktafel für Kaiser Franz Josef zu dessen Kaiserjubiläum im Jahr 1908 angebracht ist. Wir wenden uns nun nach rechts und betreten den Waldweg, wobei wir rechts oberhalb im Wald einen Dolomitfelsen wahrnehmen. Wir befinden uns hier im nördlichsten Bereich des Kalk-Wienerwaldes und somit am Nordende der Kalkalpen. Etwa 80 Meter nach Erreichen einer Rastbank treffen wir auf eine Abzweigung, welcher wir im spitzen Winkel nach schräg rechts aufwärts folgen. Über mehrere Kehren erreichen wir, durch Schwarzföhrenwald hoch spazierend, die anmutige Himmelswiese, die im Jahr 1970 zum Naturdenkmal erklärt worden ist. Wir erkunden die bezaubernde Wiese und suchen die drei sehr ursprünglich gezimmerten Rastbänke auf um uns an der Aussicht zu erfreuen. Schließlich überschreiten wir die Wiese und erreichen eine Informationstafel, die uns über Pflanzen- und Tierarten der Himmelswiese Auskunft gibt. Wenige Schritte weiter fällt uns ein Grenzstein aus dem Jahr 1687 auf. Wir gehen weiter und erreichen ein Getreidefeld von wo wir den mächtigen Wehrturm und die Burg von Perchtoldsdorf sowie die Maurer Rieden „Himmel“ und „In Rainen“ erblicken. Nun weiter durch Wald, bis wir, bei einer Wegkreuzung uns links haltend, etwa niveaugleich die verlängerte asphaltierte Kalksburger Straße erreichen. Leicht ansteigend geht es weiter zum „Ruinengelände“ Georgenberg, auf dem sich eine im Krieg zerstörte und 1949 völlig abgetragene Kasernenanlage befand, mit dem Freiluftplanetarium „Sterngarten“ und der dahinter befindlichen architektonisch einmaligen Wotrubakirche, die aus 152 rohen, asymmetrischen Betonblöcken besteht. Wir aber halten uns links, gehen an einem Kinderspielplatz vorbei und erreichen bald darauf den Pappelteich, der zuletzt als Militärschwimmbecken genutzt wurde und von Pyramidenpappeln umstanden war. Kurz darauf erreichen wir einen Kinderspielturm. Gleich nach dem Spielturm zweigt rechts ein Waldweg ab, dem wir in seiner Hauptrichtung folgen, bis wir einen Rastplatz mit einer hölzernen Sitzgruppe erreichen. Von dort geht es geradeaus einen Pfad hoch, immer hart am Rande eines Abbruches entlang, zunächst etwas steiler, bis wir endlich den höchsten Punkt, die Antonshöhe (356 m), erreicht haben. Dort befinden sich einige Sitzbänke und wir werden auch die kleine, nahebei aufgestellte Informationstafel auffinden, die uns darüber Auskunft gibt, daß wir uns hier am obersten Rand eines jungsteinzeitlichen Feuerstein- und Hornsteinbergwerks aus der Zeit um 2500 v. Chr. befinden (Wiener Naturdenkmalgruppe Nr. 441). Nun folgen wir weiter einem Hauptweg nach links, bis wir nach etwa 66 m schräg links abzweigen und einem Pfad folgen, der uns zur beeindruckenden Andachtsstätte „Bildereiche“ führt. Wir verlassen die Andachtsstätte indem wir zum Hauptweg zurückkehren und zunächst in annähernd nördlicher Richtung weitergehen. Wir queren einen weiß-rot-weiß markierten Wanderweg, halten auf den schon durch das Blätterdach sichtbaren „Gasthof zur Schießstätte“ zu und erreichen nach kurzer Zeit die Gastwirtschaft, in der Leckerbissen der Wiener Küche und Speisen nach Saison (Bärlauch, Kürbis, Gansl usw.) angeboten werden. Neben dem Lokal werden wir auf den Gedenkstein für den „Meister der Urgeschichte“, Dr. Josef Bayer, ehedem Direktor des Naturhistorischen Museums, aufmerksam. Hinter dem Lokal befand sich um 1900 die Zivilschießstätte der erlesenen „Scharfschützen-Gesellschaft Mauer“. Nachdem wir uns gestärkt haben, gehen wir zum weiß-rot-weiß markierten Wanderweg zurück, dem wir nach rechts folgen. Einige Zeit später erreichen wir die durch weiße Marksteine gekennzeichnete Trasse der 2. Wiener Hochquellenwasserleitung. Auf der Trasse geht es rechts weiter. Wir gehen an einem Wasserbehälter vorbei und betreten glücklich die Doplerwiese (Jägerwiese), an deren linken Rand wir zum Haus Gütenbachstraße 19 absteigen. Hier war seinerzeit Franz Dopler’s Café-Restaurant „zum Jägerhaus“ untergebracht. Von hier aus empfiehlt es sich nun, direkt rechts neben dem ehemaligen Lokal, entlang weiß-blau-weißer Marken den Gütenbach zu überschreiten und einen Abstecher auf die große, wunderschöne Eichwiese zu unternehmen, von deren höchsten Punkt (330 m) sich ein beglückender Rundblick auf die umgebende Wald- und Wiesenlandschaft ergibt. Wir begeben uns zurück zum einst beliebten Gasthaus „Zum Jägerhaus“, wechseln auf die andere Straßenseite und betreten den Waldrand, wo wir rechts auf einem Wald- und Wiesenweg weitergehen und bald zur Auerwiese gelangen. Wenig später erreichen wir die nächste Wiesefläche, die wir auf einem gut ausgetretenen Pfad durchmessen. Unter uns können wir ein Gebäude erkennen. Es handelt sich um die denkmalgeschützte Villa Schmitz-Königer (ein Werk im Heimatstil des Architekten Robert Oerley, das in den Jahren 1912-1913 errichtet wurde). Es geht steiler bergan und wir erreichen die hübsche Todtenwiese, welche gleichsam die Grenze zwischen Kalkstein- und Sandstein-Wienerwald bildet. Östlich befinden sich die Kalkformationen der Klause mit den unverkennbaren Schwarzföhrenwäldern, westlich beginnt die Sandsteinzone mit dem Lainzer Tiergarten und den charakteristischen Eichen- und Buchenwäldern. Wir kommen zu einer deutlichen Weg- und Pfadkreuzung. Hier kommt ein Abstecher nach rechts zum höchsten Punkt der Wiese in Betracht, von wo sich abermals ein anmutiger Ausblick ergibt. Sonst gleich links auf einen Hauptweg hinaus und rechts weiter. Nachdem wir an einer bukolischen Wiesenlandschaft vorüber gegangen sind erreichen wir nach nicht allzu langer Zeit wieder den Kinderspielturm und den Pappelteich. Jetzt führt uns der Weg zurück zum Kinderspielplatz und zur bekannten asphaltierten Kalksburger Straße, auf der wir stetig leicht abwärts gehen. So erreichen wir unseren Ausgangspunkt am Kalksburger Kirchenplatz wo wir uns mit einer Einkehr im „Gasthaus zum Brandtner“ für unsere Ausdauer belohnen.
Gehzeit: etwa 3.30 Stunden